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Hämophilie

Bei chronischer Erkrankung (schwere Hämophilie A) ist die psychische Belastung nachweisbar erhöht (Bengel et al 2003). In der Konsequenz ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer psychischen Erkrankung ebenfalls erhöht (Pinquart & Martin 2013). Bei Metaanalysen der Befunde von mehr als 2.000 empirischen Studien wurde die Relation aus chronischer Erkrankung und psychischer Erkrankung untersucht. Dabei wurde die Frage untersucht, wie verbreitet psychische Probleme – wie Depressivität, Ängste oder externalisierendes Problemverhalten – bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen körperlichen Erkrankungen im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen oder der Testnormen sind. Hierbei wurde analysiert, ob die Verbreitung dieser Probleme in Abhängigkeit von der Art der Erkrankung und von anderen Merkmalen der Kinder und Jugendlichen – wie Alter, Geschlecht oder Krankheitsdauer – variiert. Entsprechend sind vier Bereiche nachweisbar belasteter im Vergleich zur gleichaltrigen gesunden Population oder der Testnorm:

  • Symptome der chronischen Erkrankung überlappen sich mit denen einer psychischen Erkrankung

  • Auswirkung der Erkrankung und Therapie auf das Nervensystem

  • Psychische Reaktion auf die körperliche Erkrankung

    • Ängste/ Unsicherheit

    • Depressive Symptomatik als Reaktion auf krankheitsbedingte Verluste

    • Gestörte Beziehung zum Körper, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit

    • Reduzierter Selbstwert in Folge einer gestörten Körperbeziehung

  • Soziale Auswirkung der Erkrankung

    • Erleben des „anders -sein“ als Gleichaltrige, erhöhtes Risiko für Zurückweisung

    • Einschränkung alterstypischer Aktivitäten

      • Mögliche Folgen sind internalisierte Symptome wie Depression oder externalisierte Symptome wie aggressives Verhalten

    • Unangemessene Verhaltensweisen auf die Erkrankung durch Eltern, Lehrern und dem restlichen sozialen Umfeld erhöhen zusätzlich das Risiko einer psychischen Erkrankung.

Bei vielfacher erhöhter psychischer Belastung durch chronische Erkrankung (Hämophilie A) besteht entsprechend nachweisbar ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen (Pinquart & Martin 2013). 

Als selbst betroffene Person von schwerer Hämophilie A biete ich anderen Betroffenen und Angehörigen eine psychotherapeutische Behandlung an.

Großer Baum
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